DIE MAGISCHE ANZIEHUNG DES LAASER MARMOR
Während meines Meran Aufenthaltes steht als Fixpunkt der Besuch des Ortes Lasa am Programm. Diese Ortschaft liegt ungefähr 50 km von Meran entfernt und ist bekannt für seinen Laaser Marmor. Dieser Marmor ist sehr hart, widerstandsfähig und wetterbeständig. Abgebaut wird er am Vinschger Nördersberg, und zwar im Laaser Tal (Gemeinde Laas) unter der Bezeichnung Laaser Marmor, und am Göflaner Berg (Gemeinde Schlanders) als Göflaner Marmor. 20 % des Laaser Marmors sind reinweiß, 80 % durchzogen. Gesprochen wird in Lasa immer wieder von der ‚Gefrorenen Bewegung‘ dieses prächtig leuchtenden, meist reinweißen Marmors.
Er ist Südtirols mächtigster Marmorsteinbruch und eines der weltweit mächtigsten Lager an weißem Marmor in einem Bergmassiv: Der Weißwasserbruch. Auf 1.526 m führt der am orographisch rechten Eingang zum Laaser Tal gelegene Bruch über ein weit verzweigtes Netz an labyrinthartig verschlungenen Gängen und Abbauhallen mehrere Kilometer tief ins Innere des Laaser Marmorberges. Die Stollen sind mit Längen von insgesamt 4 Kilometern, einer Breite von 20 und in einer Höhe von 30 bis 40 Metern so groß wie Kathedralen. Seinen Namen hat der Marmorbruch vom nahen „Weißwasser“ genannten kleinen Wasserfall, dessen Wasser durch die im Marmor enthaltenen Mineralien und Stoffen angereichert ist.
Das Ortsbild von Laas ist geprägt von weißem Kopfsteinpflaster als Fußgängerweg, auch eine eigene Bildhauerschule befindet sich in diesem Ort. Die Straßeneinrahmungen sind in weißem Laaser Marmor ausgeführt, auch der Laaser Friedhof glänzt fast nur in weißem Marmor. Alle Grabsteine sind weiß und ganz individuell von Bildhauern meist individuell gefertigt. Sogar des Nachts soll dieser Friedhof noch einen gewissen Glanz ausstrahlen. Zu den ältesten bekannten Werkstücken aus Laaser Marmor gehören die Marmorreliefs in der karolingischen St.-Benedikts-Kirche in Mals. Von der romanischen Laaser Pfarrkirche konnte nur mehr die Apsis gerettet und rekonstruiert werden.
Der leuchtende, kristalline Kalkstein ist schon seit Jahrhunderten in vielen Teilen der Welt verwendet, vor allem bei Künstlern für Skulpturen und Büsten. Dieser weiße Marmor wird auch in zukünftigen Arbeiten von mir in seiner Einzigartigkeit seine Verwendung finden.
BEISPIELOBJEKTE:
New York World Trade Center Transportation Hub: Projekte (lasamarmo.it)
Auch in Österreich ist eine Kirche mit Laaser Marmor ausgestatt, die Pfarrkirche St. Marienkirchen bei Schärding: Pfarrkirche St. Marienkirchen bei Schärding Projekte (lasamarmo.it)
Fotos: Lasa Marmo, Friedhof von Lasa, Lasa Marmo (Fotos: Monika Hartl, 2023)
Quelle: Marmorbruch (lasamarmo.it)
Neueste Kommentare