Führung durch die Ausstellung Salzburg-Vilnius: Der Dialog

Künstlerführung durch Gerlinde Hochmair

durch Gerlinde Hochmair am 23.09.2017 Ein Kreis Interessierter hat sich in der Berchtoldvilla, Salzburg, zu einer einzigartigen Reise durch zwei weit voneinander entfernte, jedoch im Geist verwandte Städte – Salzburg und Vilnius – zusammengefunden. Diese Austauschausstellung, als Zeugnis einer langjährigen Partnerschaft zwischen Salzburg und Vilnius, bietet neben vielen Hinweisen auf die kulturgeschichtliche und kulturelle Parallelität beider Städte vielschichtige Beweise von künstlerischem Gleichklang – trotz aller Berücksichtigung von schöpferisch individueller Originalität der präsentierten Arbeiten. Die Teilnehmer erfuhren auf ihrem Rundgang durch die hervorragend arrangierte Ausstellung, wie die meist international bekannten litauischen Künstler sich selbst im Kontext mit ihrem Land und der Stadt Vilnius durchaus zeitkritisch sehen und darstellen. Dem gegenüber bewegen sich die Salzburger KünstlerInnen im Zug ihrer schöpferischen Auseinandersetzung bewusst überwiegend im Rahmen der vorgegebenen Dialogthematik von Salzburg und Vilnius, was zu inhaltsstarken und eigenwilligen, nachvollziehbaren bildnerischen Lösungen führt. Durch Malerei, Fotografie, Drucktechnik und Objektkunst projizieren die litauischen Gäste mit großem technischen Geschick Seelenbilder und Gedankenwelten nach außen. Sie spüren Erinnerungen, Wunschträumen und Bedrohungen, Visionen und Eindrücken, Geheimnissen und der Realität, auch in Zusammenhang mit den Geschichten ihrer gemeinsamen geschichtlichen Vergangenheit, nach. Dabei gelangt manche Künstlerpersönlichkeit auf der Suche sowohl nach Illusion als auch Realitätstreue zur Abstraktion. Die ausstellenden Salzburger Künstler und Künstlerinnen überraschen auf dem Weg zum Dialog gestalterisch vielfältig durch ihre ausgeprägte Symbolsprache. Diese erweist sich als eine breit gestreute Metapher für die Gemeinsamkeiten der beiden Partnerstädte in Musik, Architektur, Gesellschaft, ja generell in ihrer kulturgeschichtlichen Prägung. Dabei werden städtische Atmosphäre, religiöse und politische Vergangenheit, das Frauenbild und literarische Verknüpfung einbezogen. Die Idee des grenzüberschreitenden Miteinanders zeigt sich nicht zuletzt in der sensibel verschränkten Anordnung der Exponate durch die beiden Kuratorinnen Monika Hartl-Scharinger, MA, und Dr.Karin Puchinger.  (Text: Gerlinde Hochmair) Die Ausstellung ist noch zu sehen bis 19.10.2017, in der ART BV BERCHTOLDVILLA, Josef-Preis-Allee 12, 5020 Salzburg.